Abschluss des Vorstandsjahres 2018/19 mit Neuwahlen und Vortrag zu Entwicklungspolitik

Zum Ende des Vorstandsjahres hatte die Außen- und Sicherheitspolitische Hochschulgruppe Heidelberg noch zwei Highlights für ihre Mitglieder parat: Zum einen wählten sie einen neuen Vorstand, zum anderen waren sie eingeladen, mit MdB Olaf in der Beek über die Zukunft deutscher Entwicklungspolitik zu diskutieren.

MdB Olaf in der Beek berichtete über den aktuellen entwicklungspolitischen Diskurs in Deutschland. (© ASH Heidelberg / Max Schuh)

Im kommenden Amtsjahr wird die ASH von Maximilian Schuh als Vorsitzenden und Jonas Schmid als Stellvertretenden Vorsitzenden vertreten. Julian Klose scheidet nach zwei Jahren intensiven Engagements aus dem Vorstandsteam aus, möchte aber weiterhin die Arbeit der Hochschulgruppe tatkräftig unterstützen.

 

Zum Abschluss des Vorstandsjahres hatte Calvin Nixon zudem noch einen spannenden Referenten für einen internen Ausklang organisiert. Am 22. Juni referierte Olaf in der Beek, Mitglied des Deutschen Bundestags und Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für die Freien Demokraten (FDP), zum Thema „Ansätze einer liberalen Entwicklungspolitik“.

 

In der Beek verwies in seinem Vortrag auf die Notwendigkeit eines verstärkten Fokus auf multilaterale Zusammenarbeit und den Ausbau eines gerechten Freihandels mit den Staaten des globalen Südens. Allen voran sei aber die Förderung von Frauen und Mädchen in besagten Ländern besonders wichtig. Konkret bedeute dies vor allem ein besserer Zugang zu Bildung und zu Verhütungsmitteln, so in der Beek. Denn gerade das rasante Bevölkerungswachstum durch viele ungewollte Schwangerschaften sei eine große Hürde auf dem Entwicklungsweg vieler sogenannter LDCs (Least Developed Countries).

 

Im Bereich des Freihandels zwischen der EU und den afrikanischen Staaten betonte in der Beek, dass dieser momentan oftmals noch voll von kaum überwindbaren, bürokratischen Hürden für die afrikanischen Staaten sei. Ziel solle es sein, diese unnötigen Barrieren abzubauen und einen wahren Freihandel zu ermöglichen. Unter den momentanen Umständen könnten die afrikanischen Staaten ihre Waren nämlich kaum auf den europäischen Markt bringen.

 

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Vortrags war die Rolle der Volksrepublik China als Geber von Entwicklungshilfe. In der Beek verwies hier auf einige Beispiele in Ostafrika, wie etwa in Äthiopien, wo mithilfe chinesischer Entwicklungshilfe ein ganzes Infrastrukturnetz aufgebaut wird. Mit Blick auf China als Autokratie sei es umso wichtiger, dass jedoch auch demokratische Nationen gerade solche Regionen wieder vermehrt in ihren Fokus rücken würden und mit einem genauen Plan Entwicklungszusammenarbeit betreiben würden. Den sogenannten „Marshall – Plan für Afrika“ der Bundesregierung beschrieb in der Beek allen voran als gute Marketingmaßnahme. Hinter ihm stehe kein konkretes Konzept und er sei, verglichen mit dem historischen Namensgeber, mit wenig finanziellen Mitteln ausgestattet.

 

Deutschland und die EU müssten sich ihrer Rolle im globalen Süden deutlicher bewusst werden und dürften das Spielfeld nicht nur China überlassen. Gerade angesichts der großen Flucht- und Migrationsbewegungen nach Europa infolge des Klimawandels und fragiler Staatlichkeit bedürfe es eines klaren Konzepts in der Entwicklungszusammenarbeit. Hierbei sei der Dreiklang aus „Development, Diplomacy und Defence“ und damit einer stärkeren Zusammenarbeit des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, des Auswärtigen Amts und des Bundesministeriums für Verteidigung ein sinnvoller Ansatz.